Energie und Klimaschutz
Dieser Thematik würde ich gerne einige grundsätzliche Gedanken voranstellen: Ich finde es schade, dass das Thema Energie und Klimaschutz in der politischen Wahrnehmung aktuell nur in den Dimensionen „Androhungen, Verbote und Anordnungen aus Berlin“ diskutiert wird. Das Thema bietet nämlich für uns als Ort viel Potenzial: Nachhaltiger Tourismus wird immer mehr zum Trend. 70 % der Deutschen würden – einer repräsentativen Umfrage des Norddeutschen Rundfunks zufolge – gerne nachhaltig reisen. Hier sollten wir uns in den nächsten Jahren bewusst als DER nachhaltige Ferienort Bayerns positionieren – mit klaren wirtschaftlichen Vorteilen für unsere Betriebe! Außerdem sorgen nachhaltige Energieträger wie Hackgut dafür, dass Wertschöpfung bei uns im Ort bleibt – und eben nicht nach Russland oder auf die arabische Halbinsel überwiesen wird. Daher mein Plädoyer: Warten wir nicht, bis uns „von oben“ etwas vorgeschrieben wird, sondern machen wir uns als Ort schon jetzt selbst auf den Weg!
- Kommunale Wärmeplanung:
- Kommunale Wärmeplanung vorlegen:
Hier möchte ich zunächst auf die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen eingehen: Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass eine Kommune unserer Größe bis zum 30. Juni 2028 eine Kommunale Wärmeplanung vorlegen muss. Diese gibt dann Antworten auf die drei folgenden Fragen:- Wie viel Wärme wird aktuell vor Ort gebraucht?
- Wie hoch wird der zukünftige Wärmebedarf sein?
- Mit welcher Wärmequelle und Infrastruktur kann die Wärme in Zukunft bereitgestellt werden?
Ich würde in das Thema aus den oben genannten Gründen möglichst früh einsteigen. Konkret würde ich hier zunächst auf regionale – idealerweise örtliche – Sachverständige setzen und erst bei Bedarf teure Planungsbüros einschalten.
- Kommunale Wärmeplanung vorlegen:
- Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Wärmeversorgung:
Entgegen mancher Annahme bedeutet das neue Heizgesetz nicht (!), dass eine Kommune allen Haushalten und Betrieben z.B. einen Fernwärmeanschluss garantieren muss. Es würde rechtlich also völlig ausreichen, dass die Wärmeplanung das Ortsgebiet in Gebiete unterteilt, die zentral über ein Wärmenetz, über ein Wasserstoffnetz oder dezentral über Anlagen in oder an Gebäuden (z. B. eine Wärmepumpe oder ein Biomassekessel) versorgt werden sollen.Das allerdings wäre mir zu wenig! Ich finde, der Einsatz der Gemeinde darf sich nicht darauf beschränken, ihren Bürgern zu sagen, wo – quasi Stand heute – ein Fernwärmeanschluss möglich sein wird und wo nicht. Viele Menschen sind derzeit in der Frage, wie sie künftig heizen werden, komplett verunsichert. Wir sollten daher frühzeitig konkrete Maßnahmen einleiten, die unsere Bürger wirklich entlasten:- Erweiterung des Biomasseheizwerks Bodenmais:
Aktuell gibt es hier mehr Nachfrage nach Fernwärme, als das Heizwerk der Bayerischen Staatsforsten bedienen kann. Um weitere Abnehmer mit Wärme versorgen zu können, müsste ein zweiter Kessel gebaut werden. Und um diesen aber wiederum wirtschaftlich darstellen zu können, braucht es Zusagen von Wärmekunden. Als Bürgermeister würde ich mich – wie bereits vor dem Bau des Heizwerks – hier wieder eng einklinken. Konkret würde ich zusammen mit dem Forstbetrieb prüfen, wie viel Wärme für einen zweiten Kessel verkauft werden müsste, wo die passenden Anschließer liegen könnten und wie das Fernwärmenetz erweitert werden könnte. Danach würde ich wieder als Türöffner in Haushalten und Betrieben fungieren. - Unterstützung weiterer dezentraler Fernwärmenetze:
Es wird am Ende jedoch weder wirtschaftlich, noch technisch möglich, noch sinnvoll (Wärmeverlust im Netz!) sein, den kompletten Ort über das bestehende Biomasseheizwerk zu versorgen. Daher würde ich mich als Bürgermeister auch um dezentrale Lösungen bemühen, wie diese bereits von Bodenmaiser Unternehmen umgesetzt wurden. Ein mögliches Beispiel wäre ein „kleines“ Heizwerk für den Bereich Mais/Sternpoint. Als Landrat konnte ich hier einen tiefen Einblick gewinnen: Teils baute der Landkreis hier selbst kleine Heizwerke, teils engagierte er sich für Bau und Betrieb in Genossenschaften mit Waldbauern, teils ließ er Heizwerke von Betrieben bauen und betreiben. Auf derartige Modelle würde ich auch in Zukunft setzen.
- Erweiterung des Biomasseheizwerks Bodenmais:
- Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Wärmeversorgung:
- Energie und Umweltschutz:
- Ziel der Energieautarkie weiterverfolgen:
Wie kann es in Zukunft gelingen, die im Ort benötigte Energie auch im Ort zu erzeugen? In dieser Frage wurde kürzlich durch ein Fachbüro eine Untersuchung erstellt. Zusammengefasst lautet das Ergebnis: Bilanziell wäre dies überhaupt erst bei Nutzung aller (!) verfügbaren Photovoltaikflächen auf privaten und öffentlichen Gebäuden möglich – und auch dann nur bei markanter Energieeinsparung. Es führt also kein Weg daran vorbei, künftig auch Flächen für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen auszuweisen. Um dies aber in Einklang mit dem Tourismus zu bringen, muss von der Gemeinde ein belastbarer Kriterienkatalog erarbeitet werden. - Einzelmaßnahmen im Umweltschutz umsetzen:
Für den Bereich Umweltschutz liegen bereits seit einigen Jahren konkrete Vorschläge auf dem Tisch. Hierzu gehört beispielsweise ein Micro-Plastik-Filter in der Kläranlage. - Förderkulissen prüfen – ggf. in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden:
Wer sich aktuell im Internet nach Förderkulissen in Zusammenhang mit der Energiewende erkundigt, stößt dort auf einen schier unüberblickbaren Dschungel an Möglichkeiten. Ich würde versuchen, diese Angebote auf ihre Anwendbarkeit in Bodenmais hin zu prüfen. Interessant erscheint mir v.a. Beschäftigung eines kommunalen Klimamanagers dessen Personalkosten zu 80% gefördert werden können. Fördergeld allein ist jedoch noch keine Garantie für Erfolg und Sinnhaftigkeit. Zuerst müsste hier geklärt werden, wie eine konkrete Stellenbeschreibung für eine solche Kraft aussehen kann. Außerdem würde ich klären, ob eine solche Stelle ggf. mit Nachbargemeinden geteilt werden kann.
- Ziel der Energieautarkie weiterverfolgen: